Heute nur ein kleines Zwischenfazit, um den Themenblock „Zuwanderung“ (vorläufig) abzuschließen:
Untergliedern lässt sich dies in die Themenblöcke „Wirtschaft/Arbeitsmarkt und Zuwanderung“ sowie „Integration“:
1) Wirtschaft / Arbeitsmarkt und Zuwanderung
Hier ist zu konstatieren, dass im Rahmen der steigenden Zuwanderungsraten, vor allem aus Staaten innerhalb der EU, auch ein steigendes Arbeitskräfte-Angebot auf den Arbeitsmarkt gelangt. Ich stellte hierbei die Frage, inwieweit die Zuwanderer direkt in der Lage sein würden, direkt in einem Beruf aktiv zu werden. Qualifikationen mögen überwiegend vorhanden sein (wird statistisch nicht erfasst), allerdings werden Sprachkenntnisse im Rahmen von z. B. Familienzusammenführungen nicht verlangt.
Angesichts der in den Arbeitsmarktberichten zu erkennenden, generell schlechteren Situation der Ausländer auf dem Arbeitsmarkt stellt sich somit die Frage, ob die Einführung einer stärker reglementierten Immigration nicht sinnvoll wäre (s. Modell Kanadas).
Fakt ist, dass Deutschland Zuwanderung benötigt, um angesichts der Alterung der Gesellschaft (demographischer Wandel) seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zumindest teilweise zu erhalten. Dennoch steht es für mich fest, dass Deutschland verstärkt versuchen muss, Menschen ins Land zu holen, die möglichst schnell ins Erwerbsleben einsteigen können.
2) Integration
Kritisch von mir betrachtet wurde das Verhältnis Politik – Islam. Klar ist, dass der Islam als Religion in Deutschland vielfach negativ konnotiert ist. Man weiß nicht viel darüber, und negative Ausbrüche, wie der Anschlag in Paris oder die Attacken in Afrika (Kenia), verschlechtern das Image zusätzlich. Hinzu kommen in Deutschland Bewegungen wie die Salafisten hinzu. Auch der jüngste „Kopftuchstreit“ hat die gesellschaftlichen Gräben einmal mehr offen gelegt. Der Eindruck bei vielen ist derjenige einer „Sonderbehandlung“ des Islam sowie das Gefühl, dass viele Migranten die Religion auch zur Abgrenzung gegenüber den Deutschen benutzten.
Sicher gibt es auch viele Migrantengruppen, die sich gut integriert haben, z. B. Italiener, Spanier, Griechen oder Zuwanderer aus den Staaten Ex-Jugoslawiens. Auch die Spätaussiedler wurden relativ problemlos integriert. Weniger gut ist dies z. B. bei der Gruppe der Türken in Deutschland gelungen. Inzwischen lebt hier die 3. Generation, und dennoch sind hier vielfach noch Abgrenzungserscheinungen zu erkennen (s. hier, Studie von 2010). Überfremdungsgefühle entstehen bei mir (subjektiver Eindruck), wenn ich in Fußgängerzonen in Städten des Ruhrgebiets um mich herum kein deutsches Wort mehr höre, zudem etliche Frauen mit Kopftuch und/oder den bodenlangen Mänteln um mich herum sehe, oder bei meinem Hausarzt alle Schilder auch auf Türkisch beschriftet sind, oder Praxishilfen gesucht werden, welche über Türkisch-Kenntnisse verfügen sollen.
Ist die Integration der Zuwanderer gut gelungen? Verkraftet die deutsche Gesellschaft die weiter steigenden Zuwanderungszahlen?
Integration ist ein Geben und ein Nehmen. Deutschland bietet den Migranten Hilfestellungen an, wie sie sich besser integrieren können. Gefordert wird allerdings (mein subjektiver Eindruck nach der Lektüre der genannten Quellen) relativ wenig.
Schluss: Klar ist, dass, wenn man sich in Deutschland kritisch zu den Thematiken „Zuwanderung“, „Religion/Islam“ sowie „Integration“ äußert, wird man leicht in die „rechte“ Ecke (wahlweise: rechtspopulistisch, „Neue Rechte“) gestellt. Ich frage: Wieso darf man diese Themen nicht kritisch hinterfragen? Ist Intregration ein Selbstläufer? Läuft diese, so, wie sie ist, bislang perfekt? Ich verlange von keinem Zuwanderer, dass er sich „deutsch“ kleidet oder einen Gartenzwerg im Vorgarten stehen hat. Ich erwartet hingegen, dass er die Sprache lernt und die Werte und Normen, die der deutsche Staat (und auch die Gesellschaft) vorgibt, akzeptiert und nach ihnen lebt. Das sind für mich Selbstverständlichkeiten, die ich, sollte ich in ein anderes Land meiner Wahl auswandern wollen, ebenso auf mich selbst anwenden würde. Wer mich dafür als „ausländerfeindlich“ oder ähnliches betiteln will, kann dies dann gerne tun. Im übrigen lasse ich mich immer gerne von Argumenten überzeugen, dass meine Ansichten in vielerlei Hinsicht auch danebenliegen können.