Deutschland – auf ins gelobte Land! – Teil 2 (21.03.2015)

Die Deutschen ohne Migrationshintergrund werden weniger, die Anzahl der Zuwanderer bewegt sich derzeit auf einem hohen Niveau. Dies bedeutet naturgemäß, dass der Anteil der ausländischen Bevölkerung anwachsen muss und dass sich dies beim Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter ebenso verhält.

Inzwischen ist der Anteil von Menschen in Deutschland mit Migrationshintergrund auf ca. 20,5 % angestiegen, dies entspricht ca. 16,5 Millionen Menschen. 9,7 Millionen davon besitzen einen deutschen Pass (s. hier und da – PDF des Statistischen Bundesamtes).

Bei der ersten Quelle lässt sich erkennen, dass ohne Zuwanderung bereits sehr viel früher ein deutlicher Rückgang bei der Einwohnerzahl Deutschlands festzustellen gewesen wäre.

Zum Jahr 2014 wurde seitens des Bundesamtes eine Ausländer-Anzahl von 8,2 Millionen festgestellt.

Viele der Zuwanderer kommen mit der Absicht nach Deutschland, hier zu arbeiten und sich zu integrieren. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Frage, wie sich dies auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Schließlich hat Deutschland immer noch ca. 3 Millionen Arbeitslose, die es nicht in den Arbeitsmarkt vermittelt bekommt.

Hilfreich bei der Betrachtung ist die monatlich erscheinende Analyse des Arbeitsmarktes für Ausländer seitens der Bundesagentur für Arbeit.

Einige Aussagen dort kurz zusammengefasst:

  • Die Erwerbsquote der ausländischen Bevölkerung liegt mit 68,9 % unter derjenigen der deutschen von 78,4 %.
  • Ende Juni 2014 waren 2,56 Millionen Ausländer in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das entspricht einem Anstieg von 9,5 % binnen eines Jahres.
  • Der Anteil an allen Beschäftigten beträgt 8,5 %.
  • Die Arbeitslosenquote der ausländischen Bevölkerung betrug im Februar 15,1 %, diejenigen der deutschen 6,2 %.

Im Bericht ebenfalls ist enthalten ist, dass Ausländer oftmals gering bezahlte Tätigkeiten übernehmen. Hier hat die Anzahl binnen Jahresfrist um 6,7 % auf 542.000 zugenommen.

Insgesamt ist also festzustellen, dass die verstärkte Zuwanderung im Arbeitsmarkt nur teilweise aufgefangen werden kann. Dies erscheint irgendwo auch logisch, sind die neu Hinzugewanderten doch schließlich zunächst nur bedingt dazu in der Lage, direkt in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Klar ist, dass wir die Zuwanderer brauchen – in der Zukunft noch mehr, angesichts des demographischen Wandels in Deutschland. Klar ist aber auch, dass eine regulierte Zuwanderung Sinn ergeben würde – zurzeit kommen auch viele Menschen ins Land, die nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Da wir es aber bislang noch nicht geschafft haben, unsere bereits vorhandenen 3 Millionen Arbeitslose in Lohn und Arbeit zu bringen, und es sich hierbei überwiegend um gering qualifizierte Personen handelt, stellt sich die Frage, ob bei der Zuwanderung nicht strenger selektiert werden sollte.

Im nächsten Teil geht es daher um die Frage, wie die Zuwanderung geregelt werden sollte. Auch die Themen Integration (Was unternimmt der Staat hierzu?) und Segregation (Gibt es schon Ghettos?) werden eine Rolle spielen.